Unser Obmann für Trachtpflanzen, Joachim Malecki, hat vor einigen Tagen einen Text von Klaus Jürgen Strobel in unseren Mitgliederverteiler geschickt, in welchem Nektar und Pollen spendende Rosensorten vorgestellt werden.
Ich denke, dass dieser Text auch für zukünftige Mitglieder interessant ist, daher stelle ich ihn hier ein. liebe Grüße, Dirk

Rosen mit Nektar und Pollen

Seit einigen Jahren verzeichnen Experten einen dramatischen Rückgang von Insekten in Deutschland. Betroffen sind besonders die Wildbienen. Das beschreibt Herr Dr. Petrischak von der Peter- Sielmann- Stiftung wie folgt:

„Es ist eine Kombination von vielen Faktoren, die zu einem Verlust von bis zu 80 % der Biomasse an Insekten geführt hat. Unter den Insekten gelten Wildbienen als die wichtigsten Pflanzenbestäuber. Rund zwei Drittel der gesamten Bestäubungsleistung gehen allein auf ihr Konto. Doch die Wildbienen und Hummeln sind bedroht wie noch nie.

Der energiereiche Nektar versorgt die Bienen ausreichend mit Kohlehydraten. Die Pollen liefern den Bienen die benötigten Eiweiße, Vitamine sowie Amino- und Fettsäuren, die für die Aufzucht der Nachkommenschaft notwendig sind. Da die Pflanzen unterschiedliche Pollen-Reifezeiten haben, ist es wichtig, Blumen zu pflanzen, die vom Frühjahr bis zum Herbst blühen. Rosen bieten hier ideale Lösungen.“

Soweit der Aufruf der Heinz-Sielmann- Stiftung zum Erhalt der Artenvielfalt für Wildbienen und Hummeln.

Was Sie tun können:
Pflanzen Sie viele verschiedene früh,- mittel- und spätblühende Rosensorten an. Besonders ergiebig sind hier viele einfach blühende und halbgefüllte Rosensorten. Gerade in den letzten Jahren haben Rosenzüchter das Rosenangebot so erweitert, damit der Tisch den ganzen Sommer über für Wildbienen und Co reich gedeckt ist.

Stellen Sie auf dem Balkon oder im Garten Nistplätze für Wildbienen und Hummeln zur Verfügung. Ideal sind spezielle Insektenhotels oder natürliche Nisthilfen wie Todholz oder Markstängel. Nistplätze sollen trocken, sonnig und in der Nähe von Nahrung bienenfreundlicher Pflanzen liegen, da Wildbienen oft nur einen Flugradius von wenigen hundert Metern haben.

Die Bedeutung von Wildbienen und Hummeln für Obstbau und Landwirtschaft liegt in der Tatsache, dass diese Insektenarten bei tieferen Temperaturen imVergleich zu Honigbienen zum Sammeln und Bestäuben ausschwärmen. Honigbienen fallen schon bei Temperaturen von 7 – 10 C° in eine Art Kältestarre. Darum erfüllen Wildbienen bei kaltem Frühlingswetter die wichtige Bestäubungsarbeit.

Durch die industrielle Landwirtschaft fehlen in der freien Landschaft die Rückzugsgebiete für die Wildbienen. Für diese Insekten werden die Gärten in den Dörfern und Städten zu wichtigen Überlebensstandorten für die Zukunft. Heute werden noch 500 Wildbienenarten in Deutschland gezählt.

Wenn wir die ökologischen Bedingungen verbessern, helfen wir gleichzeitig Schlupfwespen und Schwebfliegen. Zwei Insektenarten, die für die biologische Blattlausbekämpfung in den Gärten wichtig sind. Die Larven dieser zwei Insektenarten vernichten auf ökologischerWeise Blattläuse in jedem Entwiclungsstadium. Jedes Schlupfwespenweibchen kann über 500 Blattläuse in wenigen Tagen parasitieren.

Ökologische Rosengärtner haben die Auswahl unter folgenden Rosenarten und Rosensorten:
Das Pollen und Nektarangebot beginnt Anfang Juni mit Rosen aus der Gruppe von Rosa spinosissima. Dann folgen viele Rosensorten aus der Gruppe der Rosa rugosa. Besonders begehrt sind bei Wildbienen und Hummeln viele Abkömmlinge aus der Gruppe von Rosa moyesii. Hier werden besonders gern die Sorten ‚Denise Hilling’ und ‚Arthur Hilling’ aufgesucht. Besonders im Herbst sind es es die Rosa moschata Hybriden die zu dieser Jahreszeit als wichtige Lieferanten von Pollen und Nektar zur Verfügung stehen.

Und zum Schluß sind es aus der Gruppe der Kleinstrauchrosen und Beetrosen folgende Neuzüchtungen mit denen in den Gärten und auf Balkonen die Insekten Ihre Nahrung finden:

Viele dieser Sorten sind Sorten mit einfachen ungefüllten Blüten und entwickeln sehr schnell einen nachfolgenden Flor.